Bensch Sager
Als ich kürzlich in einem Kirchencafé war, schenkten unmotivierte Teenager den Kaffee aus. Ich ging verwundert zum Pfarrer und fragte, wieso die Teenager das überhaupt machen, wenn sie so unmotiviert sind. Er meinte, es seien Konfirmanden, die für ihren Service an der Kaffeemaschine Geld erhalten.
Mir kam eine psychologische Studie zum sogenannten Korrumpierungseffekt in den Sinn. Dieser Effekt beschreibt das Phänomen, dass externe Belohnungen wie Geld die intrinsische Motivation für eine Tätigkeit kaputt machen können. Wenn Menschen ein Hobby aus Freude oder Leidenschaft machen und man ihnen eine materielle Belohnung gibt, kann das die ursprüngliche Motivation untergraben und die Aktivität selber weniger befriedigend machen.
Streben nach Geld und materiellem Besitz korrumpiert also das eigentliche Vergnügen und die Erfüllung, die aus einer Tätigkeit kommen. Interessanterweise ist bereits in der Bibel von diesem Effekt zu lesen. Jesus warnt nämlich davor, unser Herz an Geld zu hängen. Er sagt, niemand kann zwei Herren dienen: Wir können nicht gleichzeitig Gott und dem Geld dienen.
Geld ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes, aber sein Potenzial ist wirklich gross, uns von den wirklich wichtigen Dingen im Leben abzulenken. Plötzlich verlieren wir aus den Augen, wofür sich das Leben zu leben lohnt.