Bei der Scham verstecken wir das, wofür wir uns schämen. Wir haben Angst, dass sich die Menschen von uns abwenden. Und wir reden nicht darüber, weil wir uns selbst ablehnen.
In einem Gespräch können wir ungewollt auf eine Schamgrenze treffen. Wir treten in ein Fettnäpfchen, weil wir ein Thema erwischen, welches beim Gegenüber schambehaftet ist.
Wichtig ist nun unsere Reaktion darauf. Die psychosoziale Beraterin Bea Grimm rät, dass wir in einer solchen Situation zeigen, dass wir nicht schockiert sind, auch wenn das Thema für den anderen schambehaftet ist. Wenn wir auch mit Scham reagieren, wird es schlimmer, sagt Grimm.
Wir geben dem anderen stattdessen zu verstehen: Ich nehme deine Scham zwar wahr, aber ich bin nicht schockiert und weiche nicht zurück. Mit einer solchen Haltung können neue Erfahrungen gemacht werden. Grimm sagt, nicht selten stärke dies die Beziehung und das Vertrauen.