Wir arbeiten zu viel und halsen uns sich immer mehr auf, bis es irgendwann knallt.
Wir fragten die Psychotherapeutin Stephanie Grolimund, wie wir nach einer Erschöpfung die guten Sachen in unser Leben integrieren können. Sie sagt, dass sei der schwierige Punkt: «Wir wissen oft, was uns guttut und was wir eigentlich sollten. Aber wir tun es nicht.» Oder nur für eine gewisse Zeit. «Die Frage ist, wie wir dranbleiben und üben können.»
Es braucht Training, wo regelmässig das Gleiche geübt wird, wie beim Lernen einer Sprache oder bei einem Marathon. Wir müssen in solche Tätigkeiten bewusst investieren, die Veränderung geschieht nicht nebenbei.
Damit es gar nicht erst zu einer Erschöpfung kommt, müssen wir lernen, Verantwortung abzugeben. Eine äussere Belastung wird dabei reduziert oder aufgeteilt. Wir delegieren eine Aufgabe oder holen uns Hilfe.
Weiter hilft eine gute Selbstwahrnehmung. Wenn wir auf unsere inneren Signale hören und ehrlich mit uns selbst sind, können wir früher auf eine sich abzeichnende Belastung reagieren.
Zudem ist es wichtig, die sogenannten Stressverstärkern zu finden. Das können unsere hohen Ansprüche sein oder die Haltung, dass wir alles selbst erledigen müssen.
Laut Grolimund ist Spiritualität eine grosse Ressource in unserem Leben. Mit ihrer Hilfe kommen wir wieder zur Ruhe, können kurz durchatmen, uns wieder neu auf das Wichtige ausrichten.