Nach einer Vakanz von fast zwei Jahren wurde der 72-jährige Joseph M. Bonnemain heute Nachmittag – an seinem Namenstag – in der Kathedrale in Chur zum neuen Bischof geweiht. In den vergangenen Tagen hielt er sich im Kloster Cazis auf, um sich auf seine Weihe vorzubereiten. Viel Musse blieb ihm allerdings nicht.
«Ich habe riesigen Respekt vor der Aufgabe. Auch spüre ich eine Belastung, dass ich eine Aufgabe bekommen habe, die viel grösser als meine Kräfte ist. Da brauche ich die Hilfe aller und die Hilfe Gottes», erklärt Bonnemain.
Man hofft, dass der neue Bischof eine Brücke schlagen und Ruhe in das Bistum Chur einkehren kann. Seit Jahrzehnten ist es durch innere Streitigkeiten zerrüttet. In dieser Situation würde Bonnemain gern entsprechend seinem Namensvetter aus dem Alten Testament agieren, der den Ägyptern und auch seiner eigenen Familie zu einer grossen Hilfe wurde. Josef war nicht nachtragend, vergab und machte mit seinen Brüdern einen neuen Anfang.
Bonnemain hat sich zum Ziel gesetzt herauszufinden, was die Bischöfe für die Menschen, welche in der Klemme stecken, Gutes tun können. Er möchte ein Team zusammenstellen, welches seine Vision einer Kirche für die Menschen mitträgt. Er hofft, dass er das Bistum Chur in eine neue Zukunft führen kann.
(Dieser Inhalt basiert auf einer Folge des Podcasts Rauchzeichen von kath.ch)