Von Bensch Sager
Glück gehabt oder bist du der Schmied deines eigenen Glücks? Laut Glücksforschung stimmt beides. Glück wird teilweise durch die Genetik und teilweise durch das Umfeld definiert. Es steht also nicht unter unserer völligen Kontrolle.
Man hat beispielsweise herausgefunden, dass die Genmutation in einem Serotonin dazu führen kann, dass die Betroffenen viel anfälliger für depressive Episoden sind. In so einem Fall kann man sagen: Pech gehabt.
Glück ist aber nicht nur eine Glückssache. Laut der Forscherin Sonja Lyubomirsky liegen rund 40 % aller Faktoren unter unserer eigenen Kontrolle.
Diese Erkenntnisse verhindern toxische Positivität. Wenn es uns so richtig dreckig geht und jemand sagt uns «Hey, das ist doch alles nur so eine Einstellungssache», hilft uns diese Bemerkung nicht weiter – und stimmt nicht, wie wir bereits gesehen haben.
Glück ist sowohl determiniert als auch offen für Handlungsspielraum. Genau darauf sollten wir uns fokussieren.
Die längste Langzeitstudie, die je über das Wohlbefinden und Glück von Menschen gemacht wurde, ist die «Harvard Study of Adult Development». Seit 1938, also seit über 80 Jahren, werden dieselben Menschen untersucht. Man hat dabei festgestellt, dass Beziehungen den grössten Einfluss auf das Glück und die Zufriedenheit haben, nämlich Beziehungen zu Familie, zu Freunden und in der Gemeinschaft.
Menschen mit solchen Beziehungen sind gesünder, leben länger und sind eben auch glücklicher. Und ich finde es richtig toll, dass wir bei der Art, wie wir unsere Beziehungen gestalten, viel Handlungsspielraum haben.