Im Herbst 2023 eskalierte der Konflikt im Nahen Osten erneut. Gaza und Israel waren damals in den Schlagzeilen. Der Krieg hat nun auch den Libanon erreicht. Obwohl bereits früher Bomben über die Grenze zu Israel flogen, hat sich die Lage in den letzten Wochen zugespitzt.
Der Nahostkonflikt ist ein komplexer Krieg. Die Fragen nach Schuld, Vergeltung und wer den Krieg beenden muss, führen eher weniger als mehr zum Frieden.
In diesem Krieg leiden Menschen auf allen Seiten. Die israelischen Angriffe zielen auf die islamistisch-schiitische Partei Hisbollah im Libanon ab, die seit Jahren wiederholt Luftangriffe auf Israel startet.
Gregor III. Laham ist emeritierter griechisch-katholischer Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient. Er engagiert sich im Libanon zusammen mit verschiedenen Kirchen und Organisationen für die notleidenden Menschen. Noch nie, so sagt er, habe er so schreckliche Bilder gesehen wie in diesem Krieg. Seiner Meinung nach braucht es für einen Frieden einen klaren Eingriff der westlichen Grossmächte, die sich zwischen die Fronten stellen sollten.
In der Realität ist das jedoch nicht so einfach, erklärt Lukas Rüegger. Seit 12 Jahren lebt er mit seiner Familie im Libanon und arbeitet im Missionswerk «Steiger». Er erlebt die Bevölkerung als krisenmüde. Bereits vor dem Krieg war der Libanon wirtschaftlich und sozial am Boden. Jetzt spitzt sich die Lage erneut zu.
Die Haltung der libanesischen Bevölkerung empfindet Rüegger als gespalten: Während die einen in den Angriffen Israels eine Erlösung von der Hisbollah erhoffen, sehen andere die Angriffe als wahllose Zerstörung ihres Landes.
Gerade in Zeiten wie diesen erlebt er, dass die Menschen besonders häufig nach den tieferen Fragen suchen. Und wo ist eigentlich Gott in all dem?
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Autor/Host
Angela Albrecht
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