Von Anna Näf
Ich liege im Bett und versuche mich nicht zu bewegen. Vielleicht klappt es ja dann, dass sich meine Gedanken langsam beruhigen. Seit 139 Minuten kreisen sie immer um dasselbe Gespräch, das ich heute mit einer Kollegin geführt habe. Und schon zum 43. Mal formuliere ich im Kopf die Worte, die ich ihr morgen sagen möchte. Auch beim 44. Mal kommt nichts Neues mehr dazu: Ich wiederhole immer wieder dasselbe. Dabei möchte ich doch einfach schlafen.
«Schlaf erstmal darüber» ist ein Tipp, den ich schon oft erhalten habe. Schlaf soll dabei helfen, die Emotionen zu beruhigen, um mein Gegenüber nicht damit zu überfahren. Aber was soll ich tun, wenn ich gar nicht erst schlafen kann, weil die Emotionen so stark sind?
In dem Fall brauche ich wohl andere Methoden, um meine Emotionen zu beruhigen: meditieren, schreiben, zeichnen, beten. Hoffentlich kann ich nächstes Mal den Konflikt ansprechen, bevor er mir den Schlaf raubt.