Bei einem Podium der «Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute und Führungspersonen» (IVCG), welche am 22. November 2022 im Circle am Flughafen Zürich stattfand, wurden Chancen und Gefahren des digitalen Wandels thematisiert. Dabei wurde auch über das Metaverse gesprochen. Haben Scheinwelten und virtuelle Räume einen Zusammenhang mit menschlichen Sehnsüchten?
«Wir Menschen haben alle Sehnsüchte. Darum sind wir angetrieben, zu gestalten und zu machen», sagt Rinaldo Lieberherr (CEO der IT-Firma Upgreat). Er meint, dass unsere Sehnsüchte Sehnsuchtsfallen sein könnten: Die Sehnsucht nach einer heilen und schönen Welt, wo wir uns anonymisiert bewegen können. Er ist deshalb gespannt, was uns Metaverse in dieser Hinsicht bieten wird. Seine Einschätzung ist, dass nichts unversucht gelassen wird, Hunderte Millionen Menschen in diese Welt zu locken.
Auch wenn Lieberherr in der IT-Branche arbeitet, bezeichnet er sich als technologiekritisch. «Je mehr man hinter ein System sieht, desto mehr kennt man seine Anfälligkeit und seine kritischen Elemente, welche gegen aussen im Jargon von Marketing und Verkauf gar nie so dargestellt werden.» Er sieht und erlebt, wie junge Menschen mit den Technologien gefordert, aber auch überfordert sind. «Ich glaube, dass die Menge an Informationen, welche wir konsumieren, zu gross ist.»
Warum also im IT- und Technologiebereich tätig sein? «Ich sehe den grossen Mehrwert darin, zusammen mit Menschen etwas machen zu können», erklärt Lieberherr. Empfindungen und Gefühle würden sehr schnell auf den Tisch kommen. Da würden dann Würde und Werte, welche Gott den Menschen verleiht, ins Spiel kommen.