Selbstregulation: Tönt gut, ist aber gar nicht so einfach umzusetzen. Laut Psychotherapeutin Stefanie Grolimund geht es darum, unsere Gefühle, unsere Gedanken und unser Verhalten zu regulieren. Regulieren bedeutet: wahrnehmen, einordnen und kontrollieren.
Wir sind Gefühlen, Gedanken und Verhaltensweisen nicht einfach ausgeliefert, sondern können selbst gestalten. «Wir können Einfluss nehmen auf unsere Gefühle, auf unsere Gedanken und damit auch auf unser Verhalten. Wir können oft sehr viel mehr gestalten, als uns bewusst ist», sagt Grolimund. Auch wenn wir erschöpft sind, unter Stress stehen oder meinen, dass wir nun mal so sind, wie wir sind.
Dieses Bewusstsein für mögliche Veränderungen ist der erste wichtige Schritt. Der zweite ist, dass wir verstehen, dass Vieles unbewusst abläuft oder verdrängt wird. Grolimund erklärt: «Gefühle sind wichtig, weil sie aufschliessen, wie es uns geht und was unsere Bedürfnisse sind. Sie sind eine wichtige Orientierung und eine Motivation, um im Leben agieren zu können.»
«Wenn wir die Gefühle verdrängen, dann spüren wir sie nicht mehr und sind wie ein Kompass ohne Nadel.» Nur rein rational eine Entscheidung zu treffen sei schwierig. Grolimund sagt, dass Eltern die Gefühle ihrer Kinder aushalten müssen, auch die negativen.