Am Sonntag, 3. September 2023 findet der jüdische Kulturtag statt. Er wurde im Jahr 2000 gegründet. Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto «Erinnerung».
«Es gibt nicht die eine jüdische Kultur, sondern viele Facetten», hält Barbara Häne fest. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Jüdisches Museums der Schweiz. Sie verweist darauf, dass sich verschiedene Partner am Kulturtag beteiligen: jüdische Gemeinden mit verschiedenen Ausrichtungen, wissenschaftliche Institutionen und christlich-jüdische Projekte.
Veranstaltungen gibt es in Basel, Bern, Delémont, Endingen-Lengau, Genf, La Chaux-Fond, Lausanne und in Zürich. Im Jüdischen Museum in Basel beispielsweise findet eine Podiumsdiskussion statt. Jüngere Menschen sprechen dort aus der Sicht der dritten und vierten Generation über den Holocaust. Sie berichten über Familienforschung, welche sie selbst betrieben haben. Das Archiv für Zeitgeschichte in Zürich thematisiert den Umgang mit Traumata.
Auch wenn die Erinnerung an die Shoah wichtig sei, enthalte die jüdische Kultur noch ganz viele andere Facetten, erklärt Häne. «In der Schweiz besteht eine gewisse Kontinuität von jüdischer Tradition, welche die Shoah nicht unterbrochen hat.»