Anfangs September 2022 ist die neue Studie zu den Religionstrends in der Schweiz erschienen. Die Studie wird jeweils in Abständen von zehn Jahren durchgeführt. Zusammengenommen zeigen die Studien, wie sich Religiosität und Spiritualität in der Schweiz verändert.
Dr. Arnd Bünker ist Leiter des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI), welches die Studie zusammen mit den Universitäten Lausanne und Luzern durchgeführt hat. Er sagt, dass die katholische und die reformierte Landeskirche bis in die 1970er Jahre hinein quasi ein Duopol punkto Religiosität der Schweizer Bevölkerung hatten.
«Das hat sich massiv verändert», konstatiert Bünker. In den vergangenen Jahrzehnten hat eine Entkirchlichung der Gesellschaft stattgefunden. Diese Entwicklung an sich überrascht ihn nicht, dass sie sich ja bereits seit Jahrzehnten beobachten lässt. «Überraschend ist die hartnäckige Stabilität dieser Prozesse. Das zeigt, dass wir sehr stabile Trends einer gesellschaftlichen Entkirchlichung haben.»
Allerdings wendet sich die Schweizer Bevölkerung nicht grundsätzlich von Spiritualität und Religion ab. Aber die Institution Kirche habe in den vergangenen Jahren bei den Menschen immer mehr das Vertrauen verloren, so Bünker. Er verweist dabei auf die Missbrauchsfälle in der Kirche.