Im Kloster Fahr in Würenlos AG werden Paramente hergestellt. Der Duden definiert ein Parament so: «im christlichen Gottesdienst gebrauchter textiler Gegenstand, der zu den liturgischen Gewändern und Insignien, zur Ausstattung des gottesdienstlichen Raumes gehört».
In der Paramentenwerkstatt des Klosters entstehen Talare, Messgewänder, Tuniken oder Taufröcke, aber auch Tücher für den kirchlichen Gebrauch. Diese Textilien haben durchaus ihren Preis: Ein edleres Gewand mit Seidenstoffen beispielsweise kostet rund 3000 Franken. Die Kunden der Werkstatt sind Pfarreien und Sakristeien.
Zuerst als Mitarbeiterin angestellt, ist Zoe Wüst heute Werkstattleiterin. Sie ist gelernte Schneiderin und Weberin und träumte schon immer davon, diese beiden Handwerkskünste in einer Leitungsfunktion zu verbinden. Sie ist in erster Linie für Aufträge, Kundenbetreuung und Arbeitsverteilung zuständig, arbeitet auch in der Schneiderei mit, wenn es die Zeit zulässt. Für das Weben eines Gewandes werden drei Tage und für das Nähen einen Tag benötigt. Allerdings braucht es zwei Wochen, um einen Webstuhl vorzurichten, erklärt Wüst.
Neben den externen Mitarbeiterinnen arbeiten auch Schwestern vom Kloster Fahr mit. Wüst hat festgestellt, dass die Arbeitsleistung der Schwestern trotz Arbeitsunterbrüchen durch Gebet und Mahlzeiten eher höher ausfällt. «Es ist wichtig, dass man das Gebet unterbrechen und zur Arbeit gehen kann. Aber auch wichtig, dass man die Arbeit unterbrechen und ins Gebet gehen kann», erzählt Schwester Mattea. Also auf Lateinisch «Ora et labora». «Die Schwestern haben ein riesiges Wissen, von dem ich als Leiterin lernen kann», sagt Wüst. Es sei ein starkes Miteinander in der Werkstatt.
