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Vorurteile aufgrund von Familiennamen

Eine stärkere Zuwanderung hat dieses Phänomen verstärkt.
Publiziert: 03.10.2023

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Menschen mit nicht typischen Schweizer Namen haben es im Alltag nicht immer einfach. Gerade in Zusammenhang mit dem Familiennamen werden viele diskriminiert.

Giulia Reimann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR). Sie spricht von strukturellem Rassismus. «Das ist eine Benachteiligung einer bestimmten Gruppe von Personen, die in unserer Gesellschaft stark verankert und historisch gewachsen ist», erklärt sie. Wer selbst nicht betroffen ist, ist sich dieser Art Rassismus vielleicht gar nicht so bewusst.

Eine stärkere Zuwanderung hat dieses Phänomen verstärkt. Auch die zweite Generation von Zuwanderern hat mit diesen Vorurteilen zu kämpfen. Studien zeigen, dass Menschen mit einem Namen, der nicht typisch Schweizerisch klingt, benachteiligt werden. Reimann verweist dabei auf eine Grundlagenstudie der Fachstelle für Rassismusbekämpfung, welche vergangenes Jahr veröffentlicht wurde. Laut Reimann zieht sich der strukturelle Rassismus durch den ganzen Alltag, sei es Jobsuche, Wohnungssuche, Bildung und auch Politik.

Der Artikel 261bis des Strafgesetzbuches stellt die schwersten Formen von Diskriminierung unter Strafe. «Das sind vor allem zwischenmenschliche Formen von Rassismus, also eben nicht struktureller Rassismus. Struktureller Rassismus ist sehr schwer greifbar und häufig auch nicht einfach nachzuweisen. Was strafbar ist, sind sogenannte Leistungsverweigerungen von Angeboten, die für die Allgemeinheit gedacht sind», sagt Reimann. Beispielsweise wenn gewisse Menschen wegen ihres Namens nicht einen Anlass oder ein Restaurant besuchen können.

Für betroffene Person gibt in Fällen von Diskriminierung Stellen, wo sie sich melden können. Beispielsweise ein Beratungsnetzwerk für Opfer von Rassismusvorfällen, das die EKR zusammen mit Human Rights koordiniert. Reimann empfiehlt, auch solche Fälle zu melden, die nicht ganz eindeutig oder nachweisbar sind. So soll das Phänomen der strukturellen Diskriminierung sichtbar gemacht werden können.

Laut der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus muss sich nicht nur gesellschaftlich, sondern auch institutionell einiges ändern. Reimann spricht dabei von Verwaltungen und grösseren Unternehmen.

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