«SOS Méditerranée» hat den «Right Livelihood Award» erhalten. Dieser Preis zeichnet den Einsatz für gerechte und angemessene Lebensgrundlagen aus. Er wird auch als alternativer Nobelpreis bezeichnet. Die Geschäftsführerin Caroline Abu Sa’da von «SOS Méditerranée Schweiz» nimmt den Preis entgegen.
«SOS Méditerranée» setzt sich seit mehr als sechs Jahren für Menschen ein, die in Seenot geraten sind. Nach eigenen Angaben konnten sie bereits 37 000 Menschen helfen.
Überfüllte und kaum seetüchtige Boote verlassen täglich die Nordküste Afrikas. Über das offene Meer wollen die Menschen nach Europa flüchten – eine Reise mit vielen Gefahren. Mindestens 2500 Menschen starben seit Jahresbeginn auf der Überfahrt oder wurden als vermisst gemeldet, wie die Internationale Organisation für Migration ermittelte.
Caroline Abu Sa’da betont, dass die Lage für Flüchtende immer dramatischer wird, aber auch für die Rettenden gefährlicher. So hat zum Beispiel das Rettungsschiff «Ocean Viking» letzten August eine Rekordzahl an geretteten Menschen aufgenommen. Kurz darauf erfolgten Schüsse von der libyschen Küstenwache in Richtung der Crew.
Diesen Award sieht Caroline Abu Sa’da als Anerkennung für die Teams in Frankreich, Italien, Deutschland und der Schweiz. Sie möchte mit ihm jedoch auch auf die aktuelle Lage der Flüchtenden aufmerksam machen und gegen die Entmenschlichung der Geflüchteten ankämpfen. «Die Toten sind keine Zahlen, sie hatten Familie und Freunde», sagt Abu Sa’da.