Die Kirche entdeckt den Umweltschutz: Auf 222 Seiten beschäftigt sich Papst Franziskus mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Schöpfung, Ökonomie und Ökologie und Industrie und Entwicklungsländern – teils mit provokativen, teils mit poetischen Worten. Die Enzyklika von Mitte Juni richtet sich zwar in erster Linie an die katholische Christenheit, aber auch an die anderen christlichen Konfessionen und sogar an die anderen Religionen.
In «Laudato si‘» prangert der Papst den Konsumrausch, die Umweltzerstörung und die Unterwerfung der Politik unter die Wirtschaft an. Und er skizziert Lösungsvorschläge wie beispielsweise die Abkehr von fossilen Energien, den gemeinsamen Dialog oder eine Rezession zu Gunsten des Wachstums in Entwicklungsländern.
Wie tauglich sind diese Rezepte? Weshalb muss sich die Kirche in Wirtschaft und Politik einmischen? Und wo liegt die Grenze zwischen bebauen und bewahren? Es diskutieren SP-Nationalrat und Umweltpolitiker Eric Nussbaumer (Mitglied der Evangelisch-methodistischen Kirche) und Kurt Zaugg (Geschäftsführer der Fachstelle oeku Kirche und Umwelt).
Kurt Zaugg (links) und Eric Nussbaumer (rechts)