Auszeiten im Alltag entdecken

Nicht immer liegen lange Sabbaticals oder teure Wellnessweekends drin, um aus dem Alltagstrott auszubrechen und unsere Batterien zu laden. Umso wichtiger sind kleine Auszeiten im Alltag, die nicht teuer oder aufwändig in der Umsetzung sind. Wir suchen in verschiedenen Beiträgen nach solchen Möglichkeiten, um aufzutanken, und fragt nach, was sie bringen und wie sich überhaupt herausfinden lässt, welche Art Auszeit für uns persönlich hilfreich ist.

Meditation als Auszeit im Alltag

«Stille ist ein guter Weg, um zu sich selbst zu finden.»

Unser Alltag ist häufig voll mit Terminen und Tätigkeiten und meist auch eher laut. Momente der Stille sind da rar – sind aber sehr wichtig. Denn sie geben uns die Möglichkeit innezuhalten, auf uns selbst zu hören und Gott Raum zu geben. Meditation kann dabei helfen. Und Meditation kann für jeden anders aussehen: Manche setzen sich vor eine Kerze, andere brauchen dazu Bewegung.

brennende, gelbliche Kerze auf einem Holztisch

Auch Jesus brauchte Auszeiten

Um mit seinem himmlischen Vater zusammen zu sein.

Auch Jesus brauchte Auszeiten. Diese nahm er sich auch dann, wenn seine Jünger den Eindruck hatten, dass jetzt keine Zeit für eine Pause sei. Von Jesus können wir lernen, die Pausen dann zu nehmen, wenn wir sie brauchen, unabhängig von den Anforderungen anderer Menschen an uns. Wenn sogar Jesus sich zurückgezogen hat, dürfen wir dies auch tun, so Tobias Kuratle (reformierter Pfarrer der March im Kanton Schwyz).

Berg Tabor in Israel mit Dorf

Auszeiten als verlässliche Zeiten

Um aufzutanken

Lea Lämmle ist Mutter von fünf Kindern und arbeitete bis vor kurzem als Primarlehrerin. Auszeiten bedeuten sie für sie ungestörte Momente, wo sie für sich allein ist. Wenn sie mal einen Tag frei nehmen kann, gestaltet sie ihn nach Lust und Laune. Allerdings bieten sich solche Gelegenheiten im Verlauf des Jahres sporadisch. Im Alltag nimmt sie jedoch regelmässig kurze Auszeiten, wo sie sich Zeit für Gott nimmt, Bibel liest, Musik hört oder Sport treibt.

Offenes Fenster mit gelber Tasse und Sonnenschein

Mach mal Pause

Auszeiten im stressigen Alltag machen, auch wenn diese nur kurz sind.

Der 31-jährige Autor Dan Shambicco appelliert an Auszeiten im stressigen Alltag, auch wenn diese nur kurz sind. Als Autor der Bücher «Draussen spielt ein Leben» und «Das Geheimnis erfüllter Zeit» steht er uns zwischen den zwei Welten aus Stress und Entspannung Rede und Antwort.

(c) ERF Medien | Dan Shambicco

Wenn nichts mehr geht, dann geh …

Pilgern als Auszeit

Es geht los! Die Haustüre fällt ins Schloss. Wir machen die ersten Schritte. Die lang ersehnte Auszeit auf dem Jakobsweg ist da. Sechs Wochen werden wir pilgernd unterwegs sein. Wir starten bei der eigenen Wohnungstüre. Mal sehen, wie weit wir kommen, wir haben uns kein Ziel gesetzt.

Dass meine Frau und ich eine berufliche Auszeit gestalten können, war schon eine Weile klar. Aber was machen? Eine Weiterbildung müsste genau in diese sechs Wochen passen, deren Anfangs- und Endpunkt vorgegeben sind. Einfach «nur» Ferien machen wollen wir nicht. Wir haben das Bedürfnis, innerlich zur Ruhe zu kommen. Ein paar Wochen in ein Kloster gehen? Ich will mehr körperliche Bewegung erleben. Beim Lesen eines Artikels über den Jakobsweg macht es «Klick»: Wir wandern beide gerne und die Aussicht, das Wandern mit einem Pilgerweg zu verbinden, der in einer spirituellen Tradition steht, lockt: Da waren schon andere vor uns unterwegs.

 

Wir gehen buchstäblich in Fussstapfen von vielen und prägen dabei mit unseren eigenen BeWEGgründen doch unsere eigene Spur. Wir sind unterwegs mit dem Ziel, uns von der bisherigen beruflichen Stelle zu verabschieden und innerlich bereit zu werden, eine neue Stelle anzutreten. Verarbeiten, was war, und offen werden für das, was kommt: eine klassische Pilgermotivation. Hier ganzen Beitrag lesen

Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich …

Die Work-Life-Balance finden im Zeitalter der Beschleunigung

Keine Zeit: zum Träumen, für Sport, zum Durchatmen, für den Kunden, zum Sterben, für sich, für Freunde, für einen Kurs, für Erholung, für Liebe, zum Kochen – die Liste lässt sich unendlich lang fortsetzen. Wir haben ein rasantes Lebenstempo angeschlagen. Wir packen immer mehr in unsere Tage und spüren, dass «Entschleunigung» die Lösung wäre – doch die Bremse zu ziehen ist schwerer als angenommen. Hier ganzen Beitrag lesen

Ohne Geld um die Welt

Abenteuer Auszeit

Christopher Schacht ist gerade 19 Jahre alt und hat soeben sein Abitur in der Tasche, als er zu einer unbekannten Reise aufbricht. Er will wissen, wie gross die Welt ist. Seine Reiseausstattung besteht aus Freundlichkeit, Flexibilität und Arbeitswillen. Er besteigt dabei nie ein Flugzeug, schläft in keinem Hotel und hat keine Kreditkarte für Notfälle dabei. Mit nur 50 Euro startet er seine Weltreise und verprasst bereits am ersten Abend 35 Euro davon.

 

Vier Jahre ist Schacht unterwegs und das alles per Anhalter, zu Fuss oder mit dem Segelschiff. Dabei durchquert er 45 Länder und segelt über fünf Weltmeere. Auf seiner Wegstrecke von 100 000 Kilometern lernt der Weltenbummler vier neue Sprachen und weit mehr Menschen und unterschiedliche Kulturen kennen.

Wertvolle Zeiten der Stille

In die Stille hineinkommen

In der Stille können wir Vergangenes verarbeiten, sind aber auch offen für neue Ideen.  David Togni erzählt, wie wichtig Stille für ihn und auch für uns ist. Allerdings sucht die Stille nicht uns, sondern wir müssen sie suchen. Ruhige Orte und stille Zeit müssen wir gezielt einplanen, erklärt er. Das lohnt sich, denn stille Zeit ist «so wertvoll, so fundamental wichtig». In solch einer Zeit der Stille kann viel passieren: Wenn wir in die Stille hineinkommen, leben wir viel bewusster. Wir können nur das an andere weitergeben, was wir selbst in uns haben.

Im Holziglu eine Auszeit geniessen

Mitten in der Natur und doch gemütlich
Neben dem Bauernhof der Familie Lieberherr im toggenburgischen Ganterschwil stehen drei kleine Holziglus (sogenannte «Pod Houses»). Diese drei Häuschen haben durchaus ihren Komfort. Silvia Lieberherr erzählt, dass die Iglus im Winter gemütlich warm geheizt sind und der Sommer sich mit einem Liegestuhl davor geniessen lässt. Das Bed & Breakfast «Hofgenuss» sei eine gute Ergänzung zu ihrem Biohof. Vor allem Kinder freut es, wenn sie auch mal einen Blick in den Stall und zu den Tieren werfen dürfen.

Die drei Holziglus von «Hofgenuss» in Ganterschwil

Locker bleiben statt an Idealen festklammern

Ideale sind extrem hohe Erwartungen, welche nur enttäuscht werden können.

Sie ist hübsch, kann gut kochen, ist jederzeit verfügbar, gut durchtrainiert und immer nett. Er ist ein starker, selbstbewusster Held, ein perfekter Hausmann und liebevoller Romantiker. Unser Job macht uns Riesenspass und unser Chef ist einfach zum Gernhaben. Die Kinder hören auf uns, wenn wir ihnen etwas zum ersten Mal sagen. Und auch sonst sind keine Probleme vorhanden. So weit, so gut. Diese und andere Ideale werden immer wieder vom Leben zerstört, weil es eben nicht perfekt ist. Blöd nur, dass nicht einmal Gott unsere Idealvorstellungen erfüllt.

 

Mein Vorschlag: einfach locker bleiben, denn dann werden wir weniger enttäuscht. – Von Philipp Erne

Schönheit muss nicht perfekt sein
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